MoBiLe - Motivation, Bildung, Leistung: Studentenwerk Schleswig-Holstein

Projektlogo MoBiLe

Branche

Dienstleistung


Projektdurchführung

verdi-Forum Nord gGmbH, Kiel

Kronshagener Weg 105
24116 Kiel


Laufzeit

01.06.2017 - 31.05.2020


Durchführungsorte

  • Flensburg
  • Heide
  • Kiel
  • Lübeck
  • Osterrönfeld
  • Wedel

Handlungsfeld

  • Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen

Projektschwerpunkte

  • Konzepte demografieorientierter Personalentwicklung/alternsgerechten Arbeitens
  • Konzepte zur Qualifizierung von älteren Beschäftigten
  • Qualifizierung von Schlüsselpersonen zu Weiterbildungsmultiplikatoren im Betrieb

Kurzbeschreibung des Projekts

Das Studentenwerk Schleswig-Holstein (STW) ist an sechs Standorten mit 11 Fach-/Hochschulen und rund 560 Mitarbeitenden vertreten. Es betreut rund 59.000 Studierende. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein ist von einer Reihe herausfordernder gesellschaftlicher Entwicklungen betroffen, von denen besonders der demografische Wandel schwerwiegend ist. Die zwangsläufig eintretende, starke Fluktuation der Beschäftigten sorgt für einen hohen Verlust von Mitarbeiter*innen, ohne dass ein umfassendes Personalentwicklungskonzept existierte.

Ziel des Projekts war es, durch die Erarbeitung, Etablierung und Umsetzung eines umfassenden Personalentwicklungskonzepts dieser Bedrohung entgegen zu arbeiten. Durch die Implementierung einer sozialpartnerschaftlichen Lenkungsgruppe und eines EDV-basierten Lernmanagementsystems wurden im ersten Schritt die Voraussetzungen geschaffen. Das Personalentwicklungskonzept selbst wurde im Projekt mit folgenden Bausteinen erfolgreich entwickelt und eingeführt:

1.) Personalentwicklung auf strategischer und operationeller Ebene

2.) Instrumente der Personalentwicklung

3.) Umsetzung konkreter Personalentwicklungsmaßnahmen für konkrete Zielgruppen

Neben etablierten Formen der Öffentlichkeitsarbeit (Logo, Plakate, Newsletter, Veranstaltungen u. a.) war im Projekt ein professioneller Dienstleister mit der filmischen Dokumentation beispielhafter Prozesse, Anlässe und Veranstaltungen beauftragt. Dies zielte zum einen auf die interne Arbeits- und Prozess-Dokumentation und zum anderen unterstützte es die Identifizierung, Motivation und Reflexion der Beschäftigten mit dem Projekt und dem sich partizipativ wandelnden Unternehmen. Zugleich diente die filmische Dokumentation der nach außen gerichteten Öffentlichkeitsarbeit des Projekts und des begünstigten Unternehmens sowie der Unterstützung eines gelingenden Projekttransfers.
Grundlage des sozialpartnerschaftlichen Handelns in MoBiLe war der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L).

Zentrale Projektergebnisse

Durch den gelebten partizipativen Ansatz wurden fixe Organisationsstrukturen variabel. Parallel arbeitende Abteilungen erarbeiteten Synergiepotentiale, die im Arbeitsprozess und in den Arbeitsabläufen nicht nur zur Optimierung von Leistungen des STW, sondern auch zu einem Zusammenwachsen des Gesamtunternehmens führten. Die guten Grundlagen dafür wurden durch eine aufwändige Zukunftskonferenz zu Projektbeginn geschaffen.  Beschäftigte erarbeiteten – hierarchie- und funktionsunabhängig – eigene Zukunftsthemen, überführten diese in realistische Ziele und hinterlegten sie mit weiteren konkreten Maßnahmen. Hier haben also die Beschäftigten des Unternehmens eigene Wissenslücken identifiziert, diese Bedarfe auch artikuliert und sich selbst in moderierten Prozessen auf den Weg zu Veränderungen gemacht. Eine bessere Grundlage für Personalentwicklung – nämlich aus dem eigenen Impuls heraus Bildungswünsche zu wecken – konnte es kaum geben. 

Sich über Möglichkeiten der Personalentwicklung auszutauschen, Kompetenzerfassungsmodelle vorzustellen und zu erörtern waren wesentliche Säulen des prozessualen Gelingens – doch das Reflektieren im Alltag war die eigentliche Herausforderung. Genau an dieser Stelle, nämlich der Sicherung von Transfer in den ganz banalen Arbeitsalltag, lag wohl der entscheidende Mehrwert dieses Projektes. Nach Abschluss eines Seminars begann stets die eigentliche Arbeit. So wurde der Wertetransfer, das tatsächliche Leben einer Fehlerkultur, das Pflegen einer Willkommens- und Trennungskultur weiterentwickelt, flankierend begleitet – und es wurden Säulen definiert, um diesen permanenten Transfer auch „danach“ zu sichern und Entwickeltes zu stabilisieren.

Als besonders transferfähige Ergebnisse erachten wir:

  1. Arbeit an der Unternehmenskultur einschließlich der Etablierung eines eigenen Wertekanons unter Einbeziehung und Partizipation aller Beschäftigten (Einstieg mit der Methode „Zukunftskonferenz“)
  2. Einführung neuer Leitfäden und Gesprächsformate für die Einarbeitung neuer Beschäftigter und für alle Beschäftigten als Grundlage einer systematisierten Personalentwicklung im Unternehmen
  3. Ermöglichung von Formen der aktiven Beteiligung aller Beschäftigten im Unternehmen, wie z. B. die MoBiLe-Teams und die Redaktionsgruppen
  4. Etablierung von „Werte-Botschafter*innen“ als nachhaltige Multiplikator*innen im Unternehmen
  5. Projektbegleitende Videodokumentation u. a. zur laufenden internen Ergebnis- und Wirkungskontrolle und zu Dokumentations- und Transferzwecken


Das Engagement aller Beteiligten bewirkte einen erfolgreichen Projektverlauf, der über die ursprünglichen Erwartungen hinausging. Neben dem Ziel, Personalentwicklung zu implementieren, hat das Projekt einen Kulturwandel im Unternehmen angestoßen, der Weiterentwicklung und Kompetenzorientierung als festen Bestandteil einer modernen Lernkultur als selbstverständlich ansieht. Dazu beigetragen hat auch die intensive und stetige Kommunikation der Akteure auf allen Ebenen und über alle vorhandenen Gremien.