Zum Reflexionsworkshop mit dem Thema „Transfer und Verstetigung erfolgreicher Projektansätze: Nachhaltigkeit planen und sichern“ konnte die Regiestelle knapp 30 Projektverantwortliche in Berlin begrüßen.
Nach einer Kennlernrunde stieg Michael Storzum von der Manpower Group Deutschland GmbH & Co. KG direkt ins Thema ein und gab Einblick in das Projekt „Welcome Center Manpower“. Im Rahmen der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt wurde festgestellt, dass es bereits viele Angebote für Geflüchtete zum Ankommen im deutschen Arbeitsmarkt gibt, keine jedoch für Beschäftigte (vor allem in Personalabteilungen), um sich auf kulturelle und sprachliche Hürden in der Zusammenarbeit mit neuen Mitarbeiter/innen mit Migrationsgeschichte besser einstellen zu können. Diesen Ansatz greift das Projekt, das seit Juli 2017 läuft, auf und verbessert so die Zusammenarbeit in der Manpower Group, in der aktuell an die 900 Beschäftigte mit Migrations- und/oder Geflüchtetenhintergrund arbeiten. Die erarbeiteten Schulungen und Trainings für vor allem Personalmitarbeiter/innen werden zunächst in 12 Pilotstandorten erprobt, evaluiert und nach der Weiterentwicklung auf alle Standorte übertragen. Der Transferprozess wird durch verschiedene, nachhaltige Instrumente unterstützt. So wurde eine Webseite bereitgestellt, die nicht nur nach außen das Projekt darstellt, sondern mit Hilfe eines Login-Bereichs auch die Schulungsmaterialien, Handouts zu bestimmten Lerninhalten sowie kurze Tests zur Ermittlung des aktuellen Wissenstands von Beschäftigten, bundesweit bereitstellt. Darüber hinaus wird das Welcome Center als fester Bestandteil der Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen in die Personalabteilung sowie in das QM-Handbuch des Unternehmens einfließen. Über die beschriebene Webseite werden die Materialien ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, so dass branchenintern aber auch branchenübergreifend ein Transfer stattfinden kann.
Im Anschluss stellte Hans Szymanski, BIT e. V., mit seinem Projektpartner Michael Jung, IG Metall Vorstand, das Projekt „ZuArbeit – Kompetenzen zur Gestaltung des demografischen und technologischen Wandels in einer modernen Arbeitswelt“ vor. Fokus des Projekts, das Ende des Jahres ausläuft, ist es, die Beschäftigungsfähigkeit von Älteren zu erhöhen und gleichzeitig Wissenstransfer von älteren zu jüngeren Beschäftigten zu befördern. Anhand von Belastungsanalysen wurde innerhalb von drei Jahren Projektlaufzeit in insgesamt 19 Unternehmen spezifische Bedarfe erhoben. Mit den darauf ausgerichteten Schulungen wurden insgesamt 900 Beschäftigte erreicht. Um die Arbeitsbelastung in den einzelnen Betrieben nicht durch die Projektarbeit weiter zu erhöhen, wurden vorhandene Strukturen in den einzelnen Unternehmen genutzt, um Weiterbildungsinhalte zu platzieren. So erfolgte eine nachhaltige Implementierung von Weiterbildungsstruktur. Um den Transfer zu unterstützen wurden Tagungen organisiert, auf denen sich Vertreter/innen der begünstigten Betriebe austauschen konnten. Auf sogenannten Branchentagungen, über Messen und Newsletter wurden die Ergebnisse auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus führt die Vernetzung der Betriebsräte zu einem über die Projektlaufzeit hinaus stetigen Austausch zu den Themen Weiterbildung und Demografie.
Am Nachmittag wurde in Kleingruppen die Möglichkeit zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch genutzt. In zwei branchenspezifischen und einer branchenübergreifenden Gruppe wurden zahlreiche Instrumente, Ideen und Methoden für Transfer- und Verstetigungsstrategien erarbeitet. Dabei wurde deutlich, dass es Branchenspezifika genauso wie regionale Gegebenheiten und auch verschiedene Betriebsgrößen unterschiedliche Formate verlangen. Als Gute-Praxis-Beispiele wurden z. B. Handbücher, kollegiale Beratung, Lernfilme, Reflexionsrunden, Veranstaltungsdokumentationen und die Einbindung von Sozial- und Netzwerkpartnern genannt.
Programm
Präsentation der Regiestelle "Fachkräfte sichern"
Präsentation zum Projekt "WCM"
Präsentation zum Projekt "ZuArbeit"
Fotodokumentation